+++ Toller Schlußspurt des LOK-Teams - der 2:1- Siegtreffer von Sven Hellmund im "Nervenspiel" gegen Blauweiß fiel erst in der 86. min! +++ Tolle Kulisse im Zentralstadion: 5580 Besucher kamen wegen LOK in die große WM-Arena! +++ Tolle Aufstiegschancen: 10 Tore Vorsprung vor dem Meisterschaftsfinale am kommenden SA im Bruno gegen den FC Bad Lausick! Naunhof siegte 5:0 gegen ersatzgeschwächte Zwenkauer... +++

 

Freitag, 08.06.2007  VfK Blau-Weiß Leipzig – 1. FC Lok Leipzig  1:2 (1:0)

im Zentralstadion

 

Der vorletzte Schritt zum Glück (Aufstieg)

 

Über 20 Jahre mussten vergehen, bis ich die Loksche endlich wieder im Zentralstadion spielen sehen und bewundern konnte. Das letzte Mal, dass ich dies erleben durfte, war das unvergessliche EC-Halbfinalspiel gegen Bordeaux im April 1987. Späteren EC-Spielen (z.B. gegen Neapel mit Maradona) konnte ich leider nicht beiwohnen, da ich mich zu dieser Zeit nicht mehr im Land befand. Und auch die ersten beiden Spiele der Loksche nach der Neugründung 2003 verpasste ich, diesmal jedoch aus beruflichen Gründen.

Dementsprechend heiß und motiviert fuhren mein mittlerweile 7 jähriger Sohn Franz (für den es der erste Besuch im Zentralstadion war) und ich zum Bezirksligaspiel gegen VfK Blau-Weiß Leipzig dort hin. Der Fanblock im Stadion unter der Anzeigetafel war bereits gut gefüllt, doch für uns beide fanden sich zum Glück noch zwei Plätze. ;-)

Nachdem sich beide Mannschaften warm gemacht hatten und anschließend einliefen, ging es endlich los. Unsere Mannschaft versuchte von Beginn an die Initiative zu übernehmen, da nur ein Sieg für den beabsichtigten Aufstieg zur Debatte stand. Doch auch den Spielern von Blau-Weiß Leipzig merkte man an, dass sie Fußball spielen können und so entwickelte sich eine rasante Partie. Es ging auf und ab und bei einer ersten Chance von Blau-Weiß hatte unser Torhüter Jan Evers Glück, dass der Ball nur an den Pfosten sprang. Eigene heraus gespielte Chancen waren leider Mangelware und aus den Standards erwuchs (wie seit Wochen und Monaten gewohnt) leider keine Gefahr für das Gästetor. So kam es wie es kommen musste. Die Blau-Weißen erhielten einen Freistoß auf ihrer rechten Seite und dieser segelte an Freund und Feind vorbei aus über 20 Meter ins lange Eck unseres Tores, wobei unser Torhüter nach meiner Meinung nicht den besten Eindruck machte. In der Folgezeit rannte unsere Loksche verzweifelt gegen den sportlichen Kontrahenten an, doch bis zur Halbzeit tat sich nichts Gravierendes, sodass es beim 0:1 Rückstand blieb.

Nach der Pause dasselbe Bild. Wir rannten weiter an und Blau-Weiß verteidigte ihren Vorsprung mittlerweile mit Mann und Maus. Nach einer Flanke unserer Mannschaft von links Mitte der 2. Halbzeit landete der Ball endlich im Tor der Blau-Weißen, ein Abwehrspieler beförderte die Murmel zu unserem Glück ins eigene Tor. So stand es 1:1 und es war noch genug Zeit, um den Sieg in diesem eminent wichtigen Spiel zu erringen, Nach einer feinen Einzelleistung unseres Top Scorers Rene Heusel schoss dieser den Ball aus Nahdistanz aufs Blau-Weiße Tor, doch vom Innenpfosten sprang der Ball zurück ins Feld. Es war zum Haare raufen! Langsam wurde die Zeit knapp, doch das erlösende Tor wollte und wollte nicht fallen. Unsere Jungs rackerten und kämpften, als ginge es um ihr Leben, oder noch mehr!

Selbst die Mitglieder unseres Vereinsvorstandes betätigten sich mittlerweile als Ballholer, da die immer mehr auf Zeit spielenden Blau-Weißen nun fast in Zeitlupe den Bällen, die ins Aus gingen, hinterher schlichen. Dabei kam es sogar zu einem kleineren Eklat, als sich ein Spieler von Blau-Weiß und unser 1. Vorsitzender (zum Glück nur verbal!) in die Haare gerieten.

Kurz vor Ende der regulären Spielzeit erkämpfte unser 13er Stephan Knoof auf der linken Seite den Ball, rettete diesen anschließend vor dem Seitenaus und mit allerletztem großartigem Einsatz holte er dann noch eine Ecke heraus. Diese schlug er gleich selbst hinein und aus ca. 8 Meter Entfernung zum Tor köpfte unser junger Spieler Sven Hellmund den Ball hinein. Unbeschreiblicher Jubel der über 5.000 Lokfans im Zentralstadion war die Folge, doch noch war das Spiel nicht zu Ende. Nun hatten unsere Spieler natürlich Zeit und ließen es ruhiger angehen. Leider ließ sich unser Spieler Rico Engler aber noch von einem gegnerischen Spieler provozieren, trat anschließend nach und bekam somit völlig zu Recht die Rote Karte. Folglich musste in Unterzahl das Ergebnis gehalten werden, was es noch spannender machte. Dann endlich erlöste uns der Schiri mit seinem Abpfiff und Vorstand, Spieler, Betreuer und Fans unserer Loksche waren in einem absoluten Freudentaumel. Bei Einigen (incl. dem Berichtschreiber) kullerten nach diesem Sieg Glückstränen, denn nun haben wir es am letzten Spieltag gegen Bad Lausick selbst in der Hand, den Aufstieg in die Landesliga zu erringen.

UKW

 

Ortsderby Blauweiß gegen LOK – über Kampf zum Sieg!

 

Der Freitag war im Kalender dick angekreuzt. Derby im Zentralstadion – 3 Punkte müssen her! So trafen sich bei hochsommerlichen Temperaturen – wie vereinbart – Alex mit Sohn David, Matthias mit Freundin Berni und meine Wenigkeit, Großvater Jürgen, zum Auswärtsspiel am Zentralstadion-Elsterufer. Man kann auch sagen, der süddeutsche „Lokfan-Familienclan“ war pünktlich anwesend. Leider fehlte „Uns-Reini“, bedauerlicherweise ging seine Urlaubsreise erst am Abend mit der zu späten Ankunft in Leipzig zu Ende.

Da die Festwiese heute mit Raketen und Feuerwerken bestückt war – Grund war übrigens nicht LOK, sondern eine Feuerwerker-Party am nächsten Samstag – kam es beim Anmarsch wegen sehr weiträumiger Absperrungen zu erheblichen Umwegen und Verspätungen. Daraufhin wurde das Spiel auch mit 10minütiger Verspätung angepfiffen. Eine Randbemerkung sei mir erlaubt: Erstaunlich, welch geringes Polizeiaufgebot für das Spiel heute zum Einsatz kam, kein Vergleich zum Naunhofspiel. Dieses „letzte Aufgebot“ war wohl dem „internationalen Spitzenspiel“ in Heiligendamm zu danken. Aber es zeigte sich – es geht doch auch so! Die Karten hatten wir schon vorher besorgt, so ging es schnell hinein. Ganz nach dem Motto, mal sehn, was heut passiert, nur der Sieg zählt! Programme vom „Auswärtsspiel“ besorgt, Würschtl, Bier und Fanta testen – und das Spiel konnte beginnen“

Die Situation war am vorletzten Spieltag klar. Punktgleich mit Naunhof, dazu ein klar besseres Torverhältnis bedeutet: 2 Spiele – 2 Siege und der Bezirksmeistertitel ist aus eigener Kraft geschafft! LOK-Tugenden, welche eigentlich zum richtigen „Bahnsteig“ zur Abfahrt Richtung Landesliga führen sollten. Bei dieser Bezirksliga-„Klassenfahrt“ zum Auswärtsspiel ins eigene „Wohnzimmer Zentralstadion“ sahen rund 5600 Lokisten und vielleicht 50 „Heimgäste“ erst einmal, wie der „Küchenmeister Blauweiß“ die Suppe des „Chefkochs Lok“ tüchtig versalzen wollte. Das 1:0 kam daher nicht von ungefähr, denn Blauweiß spielte erstaunlich gut mit.

Teamgeist, Kampfkraft, Fußball total auf ein Tor wurde zum Gewürz für die 2. Halbzeit. Der Chefkoch musste die Suppe gewaltig umrühren, damit man richtig auf den Geschmack kommen konnte. Und das schmeckte! Der 1:1 –Ausgleich (53. min) war der erste Lohn, er entfachte einen Sturmlauf der Loksche. Das 2:1 –Siegtor von Sven Hellmund (86. min) machte den Schützen zum Helden des Spiels – und manövrierte uns Fans auf „Wolke Sieben“. Das Zentralstadion bebte in den voll besetzten Lok-Rängen der Nordkurve und auf der Gegengerade. Der Deckel dieses bunten „Lok-Eintopfs“ war damit zu!

Dieses Ortsderby, was es wohl nie wieder um Punkte geben wird und damit in ewiger Erinnerung bleibt, stellte für LOK das Signal auf „Grün“. Das letzte Heimspiel gegen Bad Lausick sollte die Tore zur Landesliga aus eigener Kraft weit öffnen…

Mein Fazit: Also ich find, die Buben spielen diese Saison so gut, deshalb sind wir Erster. Es ist schon lange her, dass ich mich so freuen konnte über ein Spiel!

Mit Witz, Humor und Freude über den Weg der Loksche, Euer Jürgen aus Stuttgart

 

Zentralstadion Leipzig:  5.580 Zuschauer   

Schiedsrichter:  Andreas Grußer (Markranstädt)

1:0 Petsch (34.), 1:1 Krahmer (53./Eigentor), 1:2 S. Hellmund (86.)

Rot:  Engler (90./Lok)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ STIMMEN +++

 

Rainer Lisiewicz: "Die Nerven haben uns in der ersten Halbzeit einen Streich gespielt. Wir hätten auch gut noch einen zweiten Gegentreffer fressen können. In der Halbzeit-Pause haben wir uns dann angeschrieen und sind schnell wieder auf den Platz. Danach hat meine Mannschaft tolle Moral und ein riesiges Kämpferherz bewiesen. Beispielhaft war der Einsatz von Stephan Knoof zur Ecke zum 2:1, die er selbst ausführte. Der Fußballgott war heute blau-gelb ... Die Partie war zwar hitzig, aber es lief alles über der Gürtellinie ab. So ist halt Fußball!"

Roman Müller (VfK-Trainer): "Das Spiel war an Dramaturgie kaum zu überbieten. Lok hat am Ende verdient gewonnen, drückte im zweiten Durchgang. Das wichtigste war aber, dass man meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen kann, dass wir den Sieg leicht her gegeben haben. Zur nächsten Woche: Wir werden uns auch gegen Naunhof voll rein hauen und wie heute alles geben!"

(Quelle: LOK-Homepage)

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Sven Hellmund erlöst Lok kurz vor Schluss

Sven Hellmund ist der neue Held des 1. FC Lok. Gestern Abend köpfte der Außendecker den Bezirksliga-Tabellenführer vor 5580 Zuschauern im Zentralstadion vier Minuten vor Schluss zum schwer erkämpften 2:1 (0:1)-Sieg gegen den VfK Blau-Weiß. „Das ist eine Sternstunde für mich, für diesen Verein ein so wichtiges Tor zu erzielen“, jubelte der 21-Jährige. Den Probstheidaern reicht damit ein Sieg im letzten Heimspiel gegen Bad Lausick zum Landesliga-Aufstieg. Der Favorit tat sich lange schwer. Die Aktionen der Blau-Weißen wirkten durchdachter. Logisch ihre 1:0-Führung (34.) nach Freistoß von Michael Naumann, den Jörg Petsch in den Kasten lenkte. Die Probstheidaer wurden zunehmend nervöser, waren mit dem 0:1-Pausenrückstand gut bedient. Mit Wiederbeginn brannten die Schützlinge von Trainer Rainer Lisiewicz ein Angriffsfeuerwerk ab. Ein Selbsttor von Michael Krahmer zum 1:1 (53.) nach Ecke von Mark Gerloff war der erste Lohn für sie in einem heißumkämpften Match, in dem die Emotionen mehrfach überkochten. Blau-Weiß brachte offensiv nichts mehr zustande, während Lok sechs hochkarätige Chancen ungenutzt ließ. Bis zur 86. Minute, als der eingewechselte Stephan Knoof mit letztem Einsatz eine Ecke erzwang, sie ausführte und Hellmund traf. „Ich habe zur Pause gemerkt, dass die Mannschaft brennt. Deshalb habe ich immer an den Sieg geglaubt“, sagte Rainer Lisiewicz. „Kleine Scharmützel gehören zu solch einem Spiel. Wir haben uns die Hand gereicht, alles ist vergessen“, meinte Blau-Weiß-Coach Roman Müller. „Wir haben das Spiel bis zum Schluss offen gehalten. Aber Lok hat aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen.“

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 09.06.2007 - von Norbert Töpfer)